Lieber Papa,
die Nachricht, dass du für immer eingeschlafen bist, traf uns am Donnerstag völlig überraschend, auch wenn es dir schon länger nicht mehr wirklich gut ging. Die gesundheitlichen Folgen deines Schlaganfalls Anfang April letzten Jahres, waren letztendlich zu groß. So viele Monate musstest du dich herumquälen und ich habe mich oft gefragt, wie lange du das noch mitmachen musst. Es war erschreckend mit ansehen zu müssen, wie dein Körper immer und immer weiter abbaute und du immer dünner wurdest. Aber wie soll ein Mensch zunehmen, wenn er nur noch künstlich ernährt werden kann?
Ich bin so froh, dass Mama und ich dich am Mittwoch noch besucht haben, nicht ahnend, dass wir uns danach nie wieder in die Augen sehen können! Während ich diese Zeilen schreiben, laufen mir die Tränen über' s Gesicht aber es wird sicher noch eine ganze Weile brauchen, bis ich wirklich realisiere, dass du nun einfach nicht mehr da bist!
Mama ist sehr, sehr traurig und hat fürchterlich geweint, als ich ihr sagen musste, dass sie dich verloren hat. Nächstes Jahr hättet ihr euren 60. Hochzeitstag zusammen gefeiert ... wer schafft das schon in der heutigen Zeit?
Mama, Maik und ich vermissen dich wirklich sehr, denn gerade in deiner letzten Lebensphase waren wir uns besonders nahe!
Nun mach es gut Papa, der einzige Trost für uns drei ist es, dass es dir jetzt endlich wieder besser geht!
Deine Tochter Nicole